10/15/2012

TRAGISCH IM TREND: SCHMUSEDECKENBEZIEHUNGEN

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Oder auch: Ein Leben in der Missionarstellung.

Sonntag. 20 Uhr. Pünktlich zum großen Sat-1-Sonntagskino, blubbert die Arrabiata-Soße auf dem Herd. 
Früher stand sie, gehüllt in nichts als seinem Shirt von letzter Nacht, vor dem Kühlschrank, um eine Dose Coke herauszunehmen und wieder im Schlafzimmer zu verschwinden.
Heute träg sie zwar auch keinen BH, dafür aber weniger schmeichelhafte Flanellhosen. 
Sie verteilt die Miracoli-Familien-Packung auf 2 tiefe Teller und streut den Tütenparmesan großzügig darüber. Das mag er gern. Und sie stört es nicht weiter.
Statt ihr verführerisch den Tropfen Tomatensauce aus dem Mundwinkel zu küssen, reicht er ihr die Küchenrolle.
Anstelle von spontanem Sex, gibt es Sahnejoghurt zum Nachtisch. 


Spätestens als Hannes Jaenicke seine maskulinen Arme um Marie Bäumer schließt und ein beschwingter Popsong den Abspann einläutet, dämmert sie langsam weg, während er auf der anderen Seite des Sofas (und ebenfalls in eine Flauschdecke gewickelt) tief und fest schläft. 

Sie nennt solche Abende gemütlich. Sie mag das gern. Und ihn stört es nicht weiter.

Es ist das Szenario am Ende eines traumatischen Beziehungskrieges.
Aber hier Sprechen wir nicht von leidenschaftlichen Kämpfen um Liebe, Zuneigung und Aufrichtigkeit, von heldenhaften Siegen und wehenden Flaggen – sondern gescheiterten Verhandlungen, verkrampfter Aufrechterhaltung des negativen Friedens, kräftezehrenden Diplomatiebekundungen und den völligen Verlust der eigenen Souveränität.
Dabei hatte alles so schön angefangen.
Dann kam das Wörtchen "wir".

"Wir" verwandelt Partynächte erst in Cocktailabende und dann zu Spielenachmittagen.
Schwarze Spitze zu weißem Mikrofaser.
High Heels zu Ugg-Boots.
Und lange Abschiedsküsse zu kurzen, feuchten Stirnschmatzern.
Abende zu zweit sind nicht mehr sexy. Sie sind spaßig. Angenehm. Oder sie müssen sein.
Sie arbeitet zusammen mit dem IKEA-Einrichtungskatalog am gemeinsamen Nest, er hat irgendwann aufgehört sie daran zu hindern.
Vielleicht könnten sie ja im nächsten Monat ein neues Sofa bestellen. Für mehr Platz und so.

Versteht mich nicht falsch, ich bin keine verbitterte Beziehungsgegnerin mit Bindungsphobie und mangelnder Kompromissbereitschaft.
Ich mag Spaghetti, aber ich will einfach nicht auf meine schwarze Spitze verzichten.
Oder Leidenschaft.
Oder mich.

_____________________________________

NACHTRAG am 16.10.2012

Ich erschrecke mich gerade über einige Kommentare.
Und darüber, wie wenig zwischen den Zeilen gelesen - und verstanden - wird.
(Oder auch, wie viel vielleicht verstanden wird und damit jenen Spiegel vorhält, in den niemand gerne schaut?)


Die Beiden in diesem Text. Das Symbolpärchen.
Sie sind nicht glücklich.
Sie sind bequem.

Sie liegen nicht zu zweit auf dem Sofa.
Sondern jeder für dich.
Sie lieben sich nicht mehr innig.
Sie haben sich nur aneinander gewöhnt.

Sie sehnen sich nicht nacheinander.
Sie stören sich nur einfach nicht am anderen

Sie schweigen nicht gemeinsam.
Sie haben sich nichts mehr zu sagen.

Das, was sie dort tun, sind keine alltägichen Rituale, die durch Vertrautheit entstehen - oder Nähe.
Das ist Routine. Ein Schema, welches abläuft, um den Status quo zu erhalten.

Wer meinen Blog liest - liest - nicht nur überfliegt, der weiß, dass ich zu jenen Mädchen gehöre, die sich "LIEBE" auf die brennenden Flaggen schreiben und damit gegen jede Mauer rennen.
Ich atme und strebe für Hingabe, Vertrauen und den einen Menschen, mit dem ich den Sonntag einfach nur auf der Couch verbringe, Filme schaue, Pasta esse und seine Nähe einatme.
Mit dem Kopf auf seiner Brust und seinem Herzschlag an meinem Ohr.
Bei ihm.
Nicht auf der anderen Seite des Sofas.



66 Kommentare:

  1. Oh ist das schön :)
    Nach einer gewissen Zeit tritt einfach der "Alltag" ein.. ich kenne "uns" in den Zeilen perfekt wieder. Nur ohne den Spieleabenden. Und Ikea.
    Liebe Grüße
    Katii von Süchtig nach...

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  2. Tragisch auf den (Wunden)Punkt getroffen. Wunderbar!

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  3. Ganz deiner Meinung! Endlich jemand, der nicht vor der "großen Liebe" träumt, sondern gerade die Freiheit mehr bevorzügt. Die schwarze Spitze ist mir auch lieber ;*

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  4. Ich mag diese Abende, Party hatte ich in den letzten 15 Jahren genug, aber das werdet ihr auch noch merken wenn ihr so alt seid wie ich... Und hoffentlich nicht zurückblickt mit dem Gedanken, etwas verpasst zu haben :-)

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  5. Ich mag diese Abende, Party hatte ich in den letzten 15 Jahren genug, aber das werdet ihr auch noch merken wenn ihr so alt seid wie ich... Und hoffentlich nicht zurückblickt mit dem Gedanken, etwas verpasst zu haben :-)

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  6. Die symbolischen Abende in der Flauschdecke sind doch auch ohne Verlust der eigenen Identität und Integrität möglich :)

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  7. Ich finde es traurig, dass nach einer Statistik heute nur noch die Hälfte der jungen Menschen plant, dauerhaft mit ihrem Partner zusammen zu bleiben. Es gibt immer mehr Scheidungskinder, Menschen, die nie eine intakte Beziehung miterlebt haben.
    Ich bin nach drei Jahren Beziehung vielleicht ein bisschen weniger leidenschaftlich. Aber ich werde so gerade dazu angeregt, mich immer wieder selbst zu finden und ich trage schwarze Spitze! Man muss eben lernen, aus dem Alltag immer wieder etwas besonderes zu machen, statt dem Nervenkitzel des Neuen nachzulaufen und nie irgendwo anzukommen.
    Ich feiere immernoch wilde Partynächte, machmal mit ihm, manchmal ohne.
    Und natürlich muss man Kompromisse eingehen. Es sind zwei(!) Menschen. Die können nicht in jedem Punkt die gleichen Vorlieben haben.

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  8. absolutes, klischeeversautes schwarz/weiß-denken.
    ebenso gut kann man gemeinsam die von dir hier beschriebenen gemütlichen abende miteinander verbringen
    und dennoch am nächsten wochenende gemeinsam (oder auch jeder für sich;) ) ne party besuchen.
    wenn ich einmal meine uggs trage, heißt das nicht, dass ich highheels für immer abschwöre;)
    im gegenteil, umnso mehr freu ich mich drauf sie am wochenende oder zum passenden anlass wieder tragen zu können.
    aber uggs sind auch mal bequem. wer sie nicht trägt aus angst, seine Integrität dadurch zu verlieren, der hat vor allem ein problem mit dem selbstwertgefühl.
    und auch wenn iuch allein bin mag ich mal einfach nur vorm fernseher sitzen und nicht absolut jedes WE
    die wahnsinnsparty besuchen. den spagat zwischen beidem muss man einfach schaffen;)
    ne beziehung nur aus leidenschaft und schlafzimmer ist eben keine tiefgreifende "beziehung" sondern entweder teeniekram oder ne bettgeschichte;) wer nur das sucht...okay;)

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  9. Ich trage schwarze Spitze und High Heels, gehe auf Partys, habe lange Abschiedsküsse. Wir stöbern zusammen im Ikea-Katalog um uns unsere Möbel auszusuchen und haben auch mal gemütliche Abende Zuhause oder kuscheln uns in unsere "Schmusedecke" und haben unter ihr Spontansex ;) Oder wir sitzen mit Freunden vor einem Brettspiel. Das Gemütliche muss das Leidenschaftliche doch nicht verdrängen, es ergänzt sich eher.

    Ich lebe schon seit Jahren glücklich in einer Beziehung. Mit dem richtigen Mann und der richtigen Einstellung in einer Beziehung (und zu sich selbst) funktioniert das. Man muss sich als Person nicht in einer Beziehung verlieren, im Gegenteil.

    Finde deine Texte sonst echt immer sehr, sehr schön. Aber dieses mal...

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    1. SO sollte es sein! Etwas hiervon, etwas davon.
      Leider ist es nicht immer so...

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  10. Eine gesunde Mischung aus allem find ich am besten, und das klappt! Ich liebe den Alltag, ich liebe die Abwechslung, mal so mal so :).

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  11. sehr schöner text lina! und ich bin deiner meinung, man muss aufpassen nicht in so einen trott zu verfallen! :)
    denn ein "wir" sollte immer etwas besonderes sein!

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  12. ...anscheinend doch verbitterte Beziehungsgegnerin!
    Stimmt, man hat nach ein ein paar wilden Jahren nicht mehr jede Nacht Sex, trägt vielleicht auch nicht immer seine Lieblingsunterwäsche, aber was man stattdessen miteinander teilt, ist so viel intimer und intensiver, dass es über jede (vermeintliche) Leidenschaft hinaus geht. Liebe ist mehr als Drama - Gott sei Dank!

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  13. Hmm, ist mir auch zu einseitig; aber das scheint gewollt so.
    Stilistisch schön, inhaltlich etwas langweilig/vorhersehbar.

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  14. Wenn es richtig läuft, ist auch noch genug Platz für das eigene Ich und deine geliebte schwarze Spitze :)

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  15. Wow, ich freue mich jedes Mal, wenn ein neuer Text von dir in meiner Leseliste auftaucht. Ich mag die Art, wie du schreibst, diese Kleinigkeiten, die du schilders sind wirklich gut beobachtet. Ich bin total beeinddruckt! :)

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  16. ich könnte tagelang nur deinen blog lesen liebes.
    hallo meine liebe, ich möchte gern eine blogvorstellung über dich machen, wenn ich darf. ich bin schon lange deine leserin und verfolge alle posts. hier und da kommentiere ich gern mal, aber nur wenn es passt.
    hättest du lust auf eine gegenseitige vorstellung ? ich würde mich freuen. lg. paula

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  17. ich liebe deine posts, deinen blog und wie du schreibst <3
    mach bitte weiter so! du bist großartig

    http://everythingblurry.blogspot.de/

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  18. Oh mein Gott - Ich liebe deinen Blog ja sowas von abgöttisch! Ich freue mich über jeden neuen Post, den du machst, und stürze mich jedes Mal sofort wie eine verrückte Fanatikerin darauf! Wie du schreibst, und die Bilder, die du immer dazu postest, einfach wunderschön. Beide Daumen hoch & mach weiter so! <3

    http://lebensfarben.blogspot.de

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  19. Egal ob man zustimmt oder nicht (bin da selbst etwas unsicher) - der Text ist toll geschrieben!

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  20. Versteh gar nicht, wieso sich hier manche so persönlich angegriffen fühlen. Als müsstet ihr eure Beziehung rechtfertigen oO
    Es ist ein toll geschriebener Text, der auf manche Paare sehr wohl zutrifft, auf andere wieder gar nicht.
    Ich sehe es eher als Geschichte von einem speziellen Paar und keine verallgemeinernde Theorie ;)

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    1. Sowas von richtig! Ich frage mich auch gerade, wo die ganzen unglücklichen Menschen herkommen, wo hier doch alle perfekte Beziehungen haben und sich doch getroffen fühlen und scheinbar wiedererkennen ;)
      Ich habe aber weder ein bestimmtes Pärchen gemeint, noch eine echte Theorie aufgestellt.
      Ich habe über etwas geschrieben, was ich ähnlich erlebte und das Gänze überspitzt, einfach um zu unterhalten und eventuell auch zum Nachdenken anzustoßen (wie schon gesagt) - scheint zu klappen ;)

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    2. Du bringst immer die sachen auf den Punkt, die andere nich ansprechen wollen, weil sie angst haben

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  21. Ich weiß nicht, ich wünsche mir das irgendwie.
    Klar verstehe ich den Eintrag und finde ihn auch gut und treffend. Die ideale Balance zwischen beidem wäre halt irgendwie toll. Wenn man so eine Beziehung hätte, aber sich manchmal doch mit Spitze und Leidenschaft gegenseitig überraschen könnte :) Aber das ist natürlich ein Stückchen weit utopisch gedacht.

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  22. Du lebst für dich und nich für einen Mann...es gibt menschen, die sowas lieben, es gibt aber auch menschen die sowas nich wollen...

    Wie war es noch, setz erst dir die Sauerstoffmaske auf und dann den anderen !
    Wir oft habe ich mich schon für einen Mann aufgegeben und hinterher bereut! NIEWIEDER!

    Es is mein leben und ich spiel es so, wie ich es will ;)

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  23. Ich liebe deinen Schreibstil UND WILL MEHR DAVON! :)

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  24. Was für ein genialer Text - und so unglaublich treffend. Das Gleichgewicht zwischen dem "ich" und dem "wir" zu halten ist (zumind. für mich) oft unglaublich schwierig.

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  25. du schreibst seeehr toll!
    dennoch kommt mir das ein bisschen pseudo-satc vor...
    niemand will und kann immer nur eine sexy, aufregende partymaus sein.
    pro gemütlichkeit und vertrauheit im (schönen) gammeloutfit ;)

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    1. Wo genau, liest du bei dem obrigen pärchen von vertrautheit oder nähe?
      Ich erschrecke mich gerade, dass diese Beschreibung, das für dich ausdrückt.

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    2. frag ich mich auch gerade... die beschreibung des pärchens drückt für mich ziemlich viel (gefühls-)kälte/abgestumpftheit aus. das, woran leider die meisten beziehungen leiden, und dann gibts ein ende mit drama, weil plötzlich einer ausbricht.

      den spagat zwischen vertrautheit und "man halt sich halt dran gewöhnt" zu schaffen, ist schwierig - aber machbar, man muss es nur wollen.

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    3. ganz genau <3.

      Es geh nicht um die Kritik am Beziehungsmodell "vertraut", sondern an "Wir sind eigentlich nur noch zusammen, weil trennen zu stressig wäre und wir gerade n neues Sofa gekauft haben."

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    4. ok, dann hab ich den text einfach nicht richtig verstanden bzw. hatte mein kommentar nicht genug bezug zum text.

      dennoch finde ich das von dir beschriebene pärchen nicht sooo schlimm, ich denke in jeder längeren beziehung gibt es abende wo man sich mal nichts zu sagen hat oder einer auf der couch einpennt. wenn das beschriebene regel ist, wär's mir auch zu wenig. also pro berührungen, sprechen und vertrautheit ;)

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  26. ganz wundervoll geschrieben. wunderbar ehrlich.
    ich erkannte mich wieder. schwarze spitze trag ich schon länger nicht mehr und hätte ich zwei decken, würden wir die eine nicht teilen. zeit zu handeln.

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  27. Ich verstehe deinen Punkt, viele Beziehungen enden in der von dir beschriebenen Sackgasse, das beschriebene hat nichts mit gemütlicher Nähe zu tun! Danke für diese harte, aber ehrliche Sicht auf gewisse Situationen...mehr davon <3

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  28. Toll geschrieben! Ich hoffe, dass bei mir eine Beziehung nie so endet :)
    l.g. Lena

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  29. Ich muss auch gestehen, dass ich von alleine nicht ganz dahinter gestiegen bin, wie du das meinst und bin dankbar, für deine Erklärung, ich stand wirklich auf dem Schlauch und die Kommentare haben ihr übriges getan.
    Ich dachte beim Lesen "aber so ist das nunmal nicht, wenn man lange zusammen ist, es ist nicht jeden Tag wie Hollywood es einem vorgaukelt, es gibt nicht immer nur Spitze und Glücksmomente..."
    Aber nun habe auch ich es verstanden :)
    Mach weiter so, ich finde deinen Blog sehr wertvoll !

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  30. Routine setzt in jeder Beziehung irgendwann ein. Genauso wie die wilde Verliebtheit schwindet. Sind ja schliesslich nur Hormone, die unseren Körper verrückt spielen lassen. ;)
    Es ist halt nur eine Frage, was man daraus macht. Ob man sich auseinanderlebt, weil man die anfängliche Zeit vermisst. Oder daraus eine harmonische, stabile Beziehung wird.
    Daher fand ich deinen Text echt interessant und angenehm. :) Denn vor so einer Phase stand ich letztens auch. :)

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  31. Zu einem guten Schreiber gehört es auch dazu, nicht von jedem verstanden zu werden. Das lässt nicht auf die Qulität deines Schreibstils zurückschließen, sonder ehr auf den Intellekt eines Individuums.

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  32. Ich finde Deinen Text wirklich schön geschrieben. Dennoch glaube ich, dass es ziemlich abgedroschen ist. Sei nicht böse! :-) Ich finde es toll, wenn jemand an ganz viel Liebe und Leidenschaft glaubt, aber deshalb ist "Alltag" nicht gleich schlecht, wenn die Leidenschaft mal nachlässt...und das tut sie...fast immer. Aber trotzdem kann man den Anderen dann noch lieben, sehr sogar. Ich kann nur aus persönlicher Erfahrung sagen, dass mir ein Stück Alltag immer sehr gut tut und ich das auch brauche...und dass muss auch nichts Negatives sein! Und dann gibts auch keinen Grund die "leidenschaftliche" Anfangszeit zu vermissen...

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    1. dem kann ich mich nur zu 100% anschließen.
      Klar ist es auch Typsache, ob man eben Party oder Couch vorzieht - ich jedenfalls ziehe dieses absolut ätzende "Ich hab mich in meine zu engen Jeans gequetscht und bin im Club auf Beutefang" einer schönen, romantischen (NICHT wie hier beschrieben :D ) Beziehung auf und mit der Couch nicht vor :D
      Und Liebe ist für mich eben auch, wenn der Partner mich in Unterwäsche ohne Spitze liebt :)

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    2. Ich bin geschockt wenn ich eure Kommentare hier lese.

      Wie so viele Nähe, Halt oder Vertrauen mit routiniertem Alltag gleichsetzen und sich damit trösten oder selbst beruhigen, dass es eben "so sein muss, wie es schleichend geworden ist. (DAS ist abgedroschen!)
      Muss es nämlich nicht.

      Wie ihr für die "Passt schon!" - Beziehung flammende Reden entwerft, aber für Leidenschaft nur ein müdes "Kommt und geht" übrig habt. Das macht mich traurig.


      Tragisch im Trend war wirklich die richtige Formulierung.

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    3. Ich denke, deswegen sind die Reaktionen auch so stark...

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  33. Ich glaube, die meisten haben den Text nicht verstanden. Es geht doch nicht darum, dass ein Abend, den man mit seinem Partner auf der Couch verbringt, schlecht ist oder das Lina das nicht will. Es geht darum, dass das Paar aus dem Text eher aneinander vorbei lebt. Sie sitzen zusammen auf der Couch, aber sie beachten sich nicht. Sie sprechen nicht. Sie berühren sich nicht. Sie haben vielleicht Angst vor dem Alleinsein oder sind einfach zu sehr an den Partner gewöhnt, um sich voneinander zu trennen. Sowas ist traurig!

    Leidenschaft gibt es auch noch nach jahrelangen Beziehungen. Vielleicht ist es an dem einen Tag mal weniger leidenschaftlich als an anderen Tagen, aber Leidenschaft sollte es täglich geben! Und wer daran nicht glaubt, der sollte seine Beziehung vielleicht mal überdenken.. :)

    Ich liebe deinen Blog! <3
    Lass dich von diesen engstirnigen Lesern nicht stoppen!

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    1. Ich finde, dass hat ja nichts mit engsternigen Lesern zu tun, sondern es ergibt doch mal eine interessante Diskussion, über Prioritäten in Beziehungen und man braucht doch hier keinen persönlich angreifen.

      Jetzt mit dem Nachtrag finde ich es auch klarer, vorher hat der Text bei mir einfach andere Assoziationen ausgelöst. Ist doch für Lina, als Autorin eine interessante Erfahrung, wie ihre Texte bei den Lesern ankommen. Dazu bloggt man doch schließlich, oder? Für das direke Feedback.

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    2. @Anonym
      Genau so.
      Ganz genau so meinte ich den Text und ich denke, er war auch ohne Nachtrag zu verstehen – wenn man es wollte :)

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  34. Wunderschöner Text und ich habe ihn verstanden. Und ich bin voll und ganz deiner Meinung.

    Und manche Kommentare finde ich ganz furchtbar und ich denke, sie haben gelesen, aber nicht verstanden.

    Lina, ich finde dich toll und mach bloß weiter so. Das erhellt mir so manche Tage. :)

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  35. Nur wieder tausend Herzen die man dir für diesen Text zu werfen kann!!
    Frau mit soviel Hingabe und Talent zum Schreiben... immer wieder beeindruckt!
    Immernoch der schönste Blog den ich lese und ja, die Betonung liegt hier auf LESEN, jede einzelne Zeile, jedes Wort und das am Liebsten des Öfteren :D

    Lieben Gruß Caro

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  36. Mein dickes Kompliment, Lina! Auch wenn Du ja noch sehr jung bist, Du weißt wo es lang geht und was im Leben/in einer Beziehung wichtig ist. Toll, was Du hier zum Ausdruck gebracht hast.

    Es geht doch gar nicht darum, ob ein Abend auf dem Sofa oder eine durchtanzte Nacht. Der Abend auf dem Sofa ist doch toll, wenn ganz viel Leidenschaft, Liebe, Vertrauen und, und, und... einfach ganz viel "wir" dabei ist. Sich als Frau fühlen, begehrt zu werden, nach dem Partner "schmachten", das ist so toll und wichtig. Ich persönlich glaube, dass in den meisten Beziehungen allerdings "der Ofen aus ist". Man bleibt aus Gewohnheit zusammen, insbesondere, wenn Kinder da sind.

    Ich bin 39. Und ich kann nur sagen... die Liebe wird immer schöner, der Sex immer besser, die Sucht nach dem anderen immer intensiver. Einfach weil man aus Fehlern lernt.

    Liebe Lina, Du kannst Dich wirklich freuen! Dich erwartet noch ganz viel.

    Mach´ weiter so...

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  37. Ich liebe, liebe deine Texte und verschlinge sie regelrecht! Und nun habe ich auch endlich entdeckt, wie man bei dir Kommentare schreiben kann. Weil ich dir schon lange sagen wollte: Mach weiter so, du bist toll!

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  38. Wirklich klasse Text. Ich habe mich erst gewundert, weil ich jetzt erst (+ Nachtrag) denen Post gelesen hab und dacht mir, hä, was ist daran falsch zu verstehen.. aber jetzt sehe ich die Kommentare. Ich fand es sehr schön geschrieben und auch in keinster Weise angreifend oder so xD Es ist immer wieder beeindruckend, wie du es schaffst, eine Szene, Stimmung und Atmosphäre in wenigen Worten zu schildern und so viel zwischen die Zeilen packst. (was man natürlich nur DANN mitbekommt, wenn man den Text nicht nur nebenbei liest. Liebe Grüße

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  39. Hallo Lina,
    glückwunsch zu diesem unverhofft diskussionsaufreibendem Thema. Ich find es total interessant, den Verlauf der Kommentare zu verfolgen. Leider ist es wirklich so, dass die meisten Menschen ihre Beziehung wiedererkennen ohne auf die Feinheiten zu achten. Ich glaube allen, dass ihre Beziehung trotz Schmusedecke leidenschaftlich und innig ist. Jedoch verstehen sie nicht, dass die Schmusedecke himself nicht das Problem des Paares ist, sondern das, was die beiden damit assoziieren. Ein Stirnkuss kann genauso belanglos wie leidenschaftlich sein.

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  40. So wunderschön. Einfach zum Nachdenken, zum Traurigwerden.

    Mich hat es fast zu Tränen gerührt, diese Zeilen zu lesen, mir dieses Paar vorzustellen, wie es nebeneinander her lebt, ohne es selber zu merken.
    Einfach nur zusammen zu sein, wei es doch immer so war... Wieso auch nicht!?
    Solche Texte gehen direkt ans Herz...

    Ich liebe es, wenn du so schreibst! ich liebe es, dass du so schreibst!
    Danke, liebe Lina! Danke, für diese wunderbaren Worte und dass du uns manchmal so schön damit zum Nachdenken anregst!!

    Genau wegen solchen Posts liebe ich deinen Blog besonders!
    Er ist anders, du bist zwar hübsch und machst auch tolle Bilder, aber deine Worte, die könnnen mich einfach verzaubern. Viel mehr, als jedes Bild!

    Wunderbar, liebe Lina - mehr davon, bitte!!! <3

    Allerliebste Grüße
    Anna

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  41. Für meinen Teil kann ich sagen, dass ich den Text vor einigen Tagen las und nicht zweimal drüber nachdenken musste was er bedeutet, da es offensichtlich ist. Die Leidenschaft "kommt und geht" also eben leider bei vielen, aber die Routine "ist völlig normal" ? Wollen das einige der Kommentare über mir etwa damit sagen? Das es eben nach ner Zeit so ist und man sich damit eben abfinden muss?

    Vielleicht ist es zu idealistisch gedacht, dass mir eine solche "Routinebeziehung" nicht ausreichen würde, denn da gibt man sich meiner Meinung nach mit weniger zufrieden als man verdient! Und zwar beide Seiten der Beziehung.

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  42. wundervoller Text mal wieder. besonders die letzten drei Sätze deines "Nachtrags".

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  43. Lina, vielleicht sind wir gar nicht so unterschiedlich, wie ich dachte.
    Ich musste in den letzten Wochen lernen, dass es eben nicht reicht, zusammen zu bleiben, weil man sich die Treue geschworen hat und kein Mensch ist, der Verbrechen bricht, weil eine Trennung einfach nicht vorgesehen war, weil man sich komplett aufopfern würde, nur um die eigenen Anforderungen an eine perfekte Beziehung zu erfüllen.
    Routine kommt in jeder langjährigen Beziehung, aber ich möchte dir gern glauben, dass es irgendwo da draußen mehr gibt als leidenschaftsloses Nebeneinander. Jemanden, bei dem man sich nicht erst fragen muss, ob er der Richtige ist.

    Du bist wirklich ein wahnsinnig inspirierender Mensch und ich wünsche dir sehr, dass dir bald jemand begegnet, der all deine Erwartungen erfüllt oder dich dazu bringt, diese komplett über den Haufen zu werfen.

    Liebste Grüße

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  44. Hej Lina,

    ich bin soeben über deinen Blog gestolpert und habe mich ein bisschen Datum abwärts gelesen, bis ich auf diesen Eintrag stieß.
    Geschrieben ist es zauberhaft und entspricht in einigen deutschen Wohnzimmern sicherlich auch der Wahrheit - samt deinem Nachtrag.
    Kann allerdings auch nur von jemandem kommen, der scheinbar Sehnsucht nach genau dieser beschriebenen Routine hat. Sehnsucht nach lazy sundays auf der Couch im "Erwachsenen-Strampler" bei schlechter TV-Unterhaltung und schlechten Essen - dazu Billigwein und zum Nachtisch Dessert aus dem Becher. Morgens gabs nämlich frische Brötchen vom Bäcker inkl. Blumengruß von IHM zu selbst gekochter Marmelade von IHR.

    Auch die andere Seite der Medaille solltest du mal bedenken.

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  45. Whoa, ich bin begeistert. Ich habe deinen Blog eben erst entdeckt und dieser Post hat mich umgehauen. Weil du mir so sehr aus dem Herzen sprichst.

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  46. Beziehungen laufen nicht von selbst. Von alleine laufen sie höchstens ins Aus.

    Man muss sich täglich umeinander bemühen.

    Das klappt mal mehr, mal weniger gut- und bei manchen klappts auch gar nicht.

    So ist das Leben...

    LG*

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Positionierungen, Anregungen und auch Kritik sind super!
Allerdings macht – wie immer im Leben – der Ton die Musik.
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